ceci n'est pas une blague
Markus Jakob
Wenn Messi kommt

Wie der Leser Rrr zur Kulturfestivalitis feinsinnig anmerkt, fehlt Barcelona „vielleicht einfach das sportive Element?“ Es fehlt natürlich nicht der Stadt, sondern dem Blog, und dem sei umgehend abgeholfen mit der neuen Rubrik Barça Barça Barça, in der ab sofort über fútbol, umgangssprachlich auch fumbo oder furbo genannt, berichtet wird.

Auf der Homepage des Fc Barcelona lese ich gerade, dass Messi gestern endlich sein erstes Spiel mit der argentinischen Auswahl bestreiten konnte, nachdem sein Début vor einigen Wochen insofern missraten war, als er bei der ersten Ballberührung die rote Karte sah. Ganz anders in diesem Spiel gegen Peru, in dem er wie nicht anders zu erwarten glänzte, den Penalty zum Führungstreffer provozierte und einmal mehr die Erwartungen der Argentinier anheizte, die in Messi wenn nicht den Messias, so doch den neuen Maradona sehen. Entzückt über solche Nachrichten ist aber natürlich auch die Barça-Anhängerschaft, denn der 18-jährige Wunderknabe bildet ja ab sofort, seit er den spanischen Pass erhalten hat, zusammen mit Ronaldinho und Eto’o das infernalischste Angriffstrio des Weltfussballs. (Und auf dem Ersatzbänklein brennen so fabelhafte Stürmer wie Giuly, Larsson, Ezquerro und Maxi auf ihren Einsatz.)

Lionel Messi war im zarten Alter von dreizehn Jahren aus Argentinien nach Barcelona gekommen. Kaum habe ihn Charly Rexach bei der Nachwuchsinspizierung den Ball berühren gesehen, soll der alte Barça-Haudegen ausgerufen haben: „Nehmt den Knirps unter Vertrag, aber subito!“ Inzwischen hat der FC Barcelona seinen Vertrag bis ins Jahr 2014 verlängert und eine Ablösesumme von 150 Millionen Euro festgelegt.

Alle reden von Messi, aber das nächste Wunderkind ist auch schon geboren, und zufällig gehört es auch Barça. Bei der U-17-Weltmeisterschaft führte es vor einer Woche Mexiko im Endspiel gegen Brasilien zum Titel. Der Bursche heisst Giovanni dos Santos, Sohn des Zizinho genannten brasilianischen Fussballidols, der eine Mexikanerin geheiratet und seine Karriere in Monterrey beendet hatte, wo Gio 1989 geboren wurde. In einem Communiqué der FIFA wird er wie folgt geschildert: „Dieser linksfüssige Klon von Ronaldinho hat das Publikum mit seinen elektrisierenden Läufen und seinen millimetergenauen Pässen begeistert.“ Arsenal, Chelsea und ManU sind hinter ihm her, aber unter Vertrag steht er vorderhand beim FC Barcelona.

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