Zwei private Architekturfakultäten, die der Hochschule für Technik Zürich HSZ-T und die 1903 gegründete und seit 1991 zur Universität Ramon Lllull gehörende technische Hochschule La Salle in Barcelona, haben heute ihr erstes gemeinsames Projekt gestartet. Eine Gruppe von über fünfzig Lehrern und Schülern sind aus Zürich nach Barcelona gereist. Nicht nur die Entwurfsorte des anstehenden Jahreskurses der HSZ-T liegen in Barcelona, sondern längerfristig soll zwischen den beiden Hochschulen ein Austausch in der Lehre, der Forschung sowie als individueller Studentenaustausch möglich werden. Koordinator dieser Aktivitäten ist Hans Geilinger, Professor für Städtebau und Architektur an der HSZ-T und zugleich in Barcelona praktizierender Architekt.
Für ihre Semesterarbeit haben sich die Zürcher Studenten mit einem besonders interessanten Areal auseinanderzusetzen: der Nova Bocana genannten Aufschüttung bei der neuen, den Sport- und Passagierschiffen vorbehaltenen Hafenausfahrt. Hier war ein Hotel von Ricardo Bofill geplant, ein etwa hundert Meter hohes Gebäude in Form eines Segels. Gegen ein so schales Sinnbild liefen in Barcelona zahlreiche Kritiker Sturm, und dass nun eine Zürcher Architekturklasse für das Grundstück neue Entwürfe vorlegen kann, ist vielleicht ein Indiz dafür, dass Bofills Projekt gestorben ist. Auf seiner Website zeigt er jedenfalls nicht einmal mehr ein Bild davon.