Das U-Bahn-Unglück vom 3. Juli, das 42 Todesopfer gefordert hat, lässt die valencianische Stadt- und Regionalregierung – beide in den Händen des Partido Popular – in einem ziemlich schiefen Licht erscheinen. Die PP-Politiker sträuben sich denn auch gegen die Schaffung einer unabhängigen Untersuchungskommission zur Klärung der Unfallursachen. Die Linie 1, auf welcher der Konvoy entgleiste, ist bei den Benutzern offenbar als die «línea de los chirridos» bekannt, als Quietsch- oder Kreischlinie, deren Modernisierung und sicherheitstechnische Nachrüstung die Gewerkschaften seit Jahren gefordert haben. Anders als praktisch sämtliche andern Metro-Linien in Spanien verfügt sie über kein ATP-System (Automatic Train Protection), das den mit 80 Stundenkilometern in die als gefährlich bekannte Kurve einbiegenden Zug automatisch gebremst hätte. Weniger knausrig zeigte man sich in Valencia beim Bau der unsäglichen Ciudad de las Artes y las Ciencias oder bei Events wie dem just dieses Wochenende mit dem Papstbesuch zu Ende gehenden Weltfamilientreffen, und mit grosser Kelle angerichtet wird selbstverständlich auch bei den Vorbereitungen auf den America’s Cup 2007.