Dieser Tage wird der jüngste Bau von Alvaro Siza eröffnet, ein Sportkomplex in Barcelonas Vorstadt Cornellà. (Näheres dazu nach einer Besichtigung). Cornellà gehört zum unmittelbar an Barcelona anschliessenden roten Gürtel, den seit den 1950er Jahren rasch gewachsenen Industriestädten, die mehrheitlich aus Südspanien stammende Einwanderer aufnahmen. Die heute etwa 90 000 Einwohner zählende Gemeinde war in den letzten Lebensjahren des Diktators Franco ein Hort des Widerstands – auch, aber nicht nur gegen Fabrikschliessungen. Inzwischen sind die meisten grossen Industriebetriebe natürlich trotzdem verschwunden; Siemens ist mit 400 Arbeitern der wichtigste in der Stadt verbliebene Arbeitgeber. Der Siza-Bau schreibt sich in ihre Umwandlung in eine Dienstleistungsstadt ein, wie sie dem langjährigen Bürgermeister und heutigen Industrieminister Spaniens, José Montilla, vorschwebte. Neben Sizas Sportpavillon (für 2500 Zuschauer, nebst Hallenbad, Freiluftbad und Fitnesscenter) entsteht in Cornellà auch das neue Stadion des zweiten grossen barcelonsesischen Fussballclubs, des R.C.D. Espanyol. Teils bereits gebaute Wirklichkeit ist ein Messe- und Geschäftszentrum, das sich für Veranstalter anbietet, denen das Messegelände von Barcelona zu gross ist.