Ich war kurz in Madrid, um eine der fabelhaftesten Ausstellungen des Jahres zu sehen: Gordon Matta-Clark (1943-1978) im Museo Reina Sofía (bis 16. Oktober). Neben den Filmen seiner verschiedenen Zerfräsungen von Häusern – aber auch seines Restaurants in SoHo und der zum Leinwandepos gestalteten Verschrottung seines eigenen Pick-up-Trucks – sind zahlreiche Papierarbeiten Matta-Clarks zu sehen: Photos (darunter erstmals seine Anarchitectures), Zeichnungen und die grossartigen Cuttings. Hier im Bild zwei photographische Dokumente der vielleicht vollkommensten Intervention des ausgebildeten Architekten: Conical Intersect (1975) an einem Altbau unmittelbar neben der Baustelle des Centre Pompidou. Und wie immer kommt zuletzt – Matta-Clarks Filmbösewicht – der Abrissbagger.
Eine bravere, dauerhaftere Art von Cuttings konnte man beim anschliessend vom Museum spendierten Lunch auf der Dachterrasse des Erweiterungsbaus betrachten: Jean Nouvels spiegelnde, durchlöcherte Plaza-Überdachung.