Er schoss seine Bilder aus der Hüfte: zweifellos die angemessene Höhe für seine Sujets, die Izas, rabizas y colipoterras (ungefähr: Nutten, Flittchen und Freudenmädchen), wie der wohlklingende Titel eines leider vergriffenen Buches des Nobelpreisträgers Camilo José Cela lautet, das eben mit diesen Bildern von Joan Colom illustriert wurde. Der barcelonesische Photograph wird zur Zeit in der Pariser Fondation Henri Cartier-Bresson mit einer Ausstellung geehrt (ab September im Folkwang-Museum in Essen): Les gens du Raval. Die 85 Photographien entstanden zwischen 1958 und 1961, als der Stadtteil Raval gemeinhin noch Barrio Chino genannt wurde: nachgerade ein Synonym für Sünde. Demnächst hier mehr über die Entwicklung, die dieses Viertel genommen hat.