Heute nachmittag hat die Billigairline Air Madrid sämtliche Flüge eingestellt. Laut ihrem eigenen Communiqué müssen 120’000 Passagiere nun selbst sehen, wie sie wieder nach Hause kommen – die meisten von ihnen über den Südatlantik, hatte Air Madrid sich doch auf diese Routen spezialisiert. Bereits in den nächsten Stunden will das zuständige Ministerium «aus rein humanitären Gründen» mit zwei gecharterten Jumbos, die von Madrid und Barcelona aus Buenos Aires anfliegen, zunächst etwa 1300 Passagieren aus der Patsche helfen. Ironischerweise schiebt die Airline die Schuld für ihr (als noch nicht definitiv bezeichnetes) Grounding eben diesem Ministerium in die Schuhe. Sie hatte durch ihren miserbalen Service – stunden-, teils auch tagelange Verspätungen als Normalfall – für soviel Ärger gesorgt, dass die Regierung ihr öffentlich mit dem Entzug der Lizenz drohte. Nun wirft Air Madrid dem Luftfahrtminister vor, ihr Image vorsätzlich zerstört und sie dadurch in diese Krise manövriert zu haben.
Heute ist ausserdem bekannt geworden, dass die nächste Stierkampfsaison in Barcelona voraussichtlich die letzte sein wird. Zwar hat die Stadtregierung schon im Frühling 2004 die Stadt als «antitaurina» definiert, ohne Stierkämpfe jedoch zu verbieten. Nun haben die Impressarios der Plaza de Toros Monumental bekanntgegeben, die vom April bis in den Herbst dauernde Saison sei für sie schon länger ein Verlustgeschäft, weshalb sie es auf die Saison 2008 hin aufzugeben gedächten.