Man steigt am Paralelo in den 157er und ist in knapp 40 Minuten in Sant Joan Despí. Halbwegs zwischen den proletarischen Blockschaften von Cornellà und den bergan sich verkrümelnden feineren Suburbias, ist Sant Joan die aufregendste aller Vorstädte nicht. Oder gerade doch? Denn hier hat jener Architekt, der den Modernisme und der Gaudí auf die seltsamste Weise fortsetzte, seine Spuren hinterlassen: Josep María Jujol (1879-1949). Auf eine Million Besucher der Gaudí-Häuser kommt ungefähr ein Jujol-Schaulustiger. Man hat ihn also ganz für sich in Sant Joan, wo nicht weniger als acht seiner Bauten stehen; die Casa del Ous (hier links im Bild) gleich beim Bahnhof (schnellere Anfahrt als mit dem Bus). Rechts die Villa Elena seines Zeitgenossen Mas i Morell, weitere Bilder von unserem Sonntagsausflug in dieser Galerie, nähere Informationen auf dieser Site.
Es handelt sich um Privathäuser, meist einstige Sommerresidenzen reicher Barcelonesen, aber auch Jujols eigenes Atelierhaus. Sie sind daher nicht zugänglich, mit Ausnahme von Can Negre, einer von Jujol spektakulär umgebauten Masía, die von der Stadt als Kulturzentrum genutzt wird. Geschlossen war leider die von Jujol ornamentierte Kirche Sant Joan Baptista. Schön ist es trotzdem, durch Sant Joan Despí zu spazieren und für die Rückfahrt die neue Strassenbahn zu nehmen, Trambaix genannt, die die Diagonale bis zur Plaza Francesc Macià nimmt.