ceci n'est pas une blague
Markus Jakob
Stadion Windhund, adieu

Hier eine gute Meldung für Tierschützer – nicht so gut aber für Spielernaturen, und auch nicht für Architekturfreunde: die letzte Hunderennbahn Spaniens, das Canódromo Meridiana, ist ohne jegliche öffentliche Anteilnahme geschlossen worden. Ich erfuhr es zufällig aus einem Artikel einer Hundefreundin, die sich darüber entzückt, allerdings zugleich über das weitere Schicksal der 700 dort drangsalierten Windhunde besorgt zeigte. Angeblich sollen sie nach Casablanca verkauft werden.

Das Canódromo nahe der Avenida Meridiana (bis vor einigen Jahren gab es ein zweites bei der Plaza España) ist ein Bau von Antonio Bonet, einem katalanischen Architekten, der einen Grossteil seiner Karriere in Argentinien bestritt oder – ist man versucht zu sagen – genoss. Er war ein Bonvivant. Als junger Mensch, Ende des Spanischen Bürgerkriegs, hatte er sich wohlweislich nach Buenos Aires abgesetzt. Eine seiner Schöpfungen ist der berühmte Butterfly Chair.

In den fünfziger Jahren begann er Aufträge in Spanien anzunehmen; der erste und bekannteste ist die Villa Ricarda beim Flughafen Barcelona. Schliesslich kehrte er ganz nach Spanien zurück. Das Canódromo (1963) gehört zu seinen späten Hauptwerken. Vierzig Jahre lang lümmelten dort jeden Nachmittag ab fünf Uhr ein paar Hundert wettende Müssiggänger herum. Darüber, was nun mit dem Stadion geschehen soll, war noch nichts zu vernehmen. Vielleicht könnte man wenigstens die wunderbare Bar für Feste offenhalten?



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