In Cádiz spielte der FC Barcelona am Samstag den zwölften Sieg in Folge heraus: Clubrekord. Torverhältnis aus diesem sauberen Dutzend: 37:5. An den 37 Toren waren dreizehn verschiedene Spieler beteiligt, allen voran Eto’o und Ronaldinho, die mit 15 bzw. 10 Toren auch die Liste der Topskorer in der Liga anführen. Heute abend treten die beiden im Opernhaus Zürich auf: nicht um die Barça-Hymne «Tots al camp» zu singen, sondern weil sie zusammen mit Chelseas Frank Lampard als FIFA World Player des Jahres nominiert sind.
Nächstes Jahr werden sich die drei in London wiedersehen, im Hinspiel der Champions-League-Achtelsfinals. Chelsea hat Barça vor einem Jahr knapp (with a little help from Collina) eliminiert. In Barcelona wurde die neuerliche Rencontre trotzdem als Traumlos gefeiert. Geht es dabei doch nicht nur um eine Revanche, sondern um die Auseinandersetzung zwischen zwei Fussballmodellen. Ein in einem ganzen Land verwurzelter Club, der diese Saison keinen Heller für Transfers ausgab, gegen einen von einem russischen Finanzjongleur hochgezüchteten Quartierverein. (Na ja, ganz so romantisch braucht man es ja nicht zu sehen.) Niemand in Barcelona unterschätzt den Widersacher, weder Chelseas Spieler noch die strategischen Teufeleien von Mourinho. Aber nach den letzten Vorstellungen darf man Barça zutrauen, jeden Gegner schwindlig zu spielen.