CRARC lautet die schöne Abkürzung für das ebenso schön benannte «Zentrum für die Bergung der Reptilien und Lurche Kataloniens», wo dieser Tage der erste in Barcelona eingefangene Kaiman eingeliefert wurde. Eine Ausflüglergruppe hatte das Tier in einem Teich auf Collserola entdeckt, einem weitgehend unberührten Gebirge mitten in der Agglomeration – so etwas wie der Central Park der Area Metropolitana. Beim Versuch, des Alligators habhaft zu werden, wurde einer der Ausflügler in die Hand gebissen.
Wenig später tauchten am andern Ende der Stadt, nämlich am Strand, mehrere entfernte Kollegen des Kaimans auf, nämlich eine Viper und zwei culebras bastardas (malpolon monspesulanus), also die Montpelliernatter, auf deutsch als Eidechsennatter bekannt, ich gehe dem nun nicht weiter nach. Sie waren, zusammen mit haufenweise Schutt, von den heftigen Gewitterregen angeschwemmt worden, die hier seit zwei Tagen niedergehen. «In meinem Land weiss der Regen nicht, wie er regnen soll / entweder er tut’s zuwenig oder dann gar zu heftig», wie es in einem Lied des katalanischen Chansonniers Raimon heisst. Das Städtchen Constantí nahe Tarragona wurde mit 208 l/m² begossen. Wie üblich brach denn auch wieder alles mögliche zusammen – ein Zug war zwischen Valencia und Barcelona 14 Stunden unterwegs, ein Obdachloser wurde in einem Park weggeschwemmt und starb. In Castelldefels wurden mehrere Tornados beobachtet und photographiert: