ceci n'est pas une blague
Markus Jakob
Das Hotel Arts und andere Schnäppchen

Es darf geklotzt werden. Diese Woche hat das Hotel Arts – der Stengel rechts im Bild, 1992 von Bruce Graham/Skidmore, Owings & Merrill gebaut – für 417 Millionen Euro die Hand gewechselt. Es war der bisher grösste Immobiliendeal mit einem Einzelobjekt in Spanien. Verkäufer war eine von der Deutschen Bank angeführte Gruppe spanischer Investoren, die den 155 Meter hohen Bau 2001 für 288 Millionen von der bankrott gegangenen japanischen Kette SOGO erworben hatte. Ein holländisches Konsortium ist der neue Eigentümer. Das Luxushotel – eine der von Film- und Musikstars in Barcelona bevorzugten
Adressen – wird weiterhin von der Ritz-Carlton-Kette geführt.

Nur Wochen zuvor hatte der Verkauf der scheusslichen Shopping Mall Diagonal Mar (Entwurf: Robert Stern) in der Immobilienbranche für Aufregung gesorgt. Die Investorengruppe, die dafür 300 Millionen Euro bezahlte, war in diesem Fall irisch dominiert.

Architektonisch ansehnlicher – trotz der seit der Eröffnung 1995 vorgenommenen Eingriffe – ist das von Viaplana & Piñón geplante Maremàgnum im alten Hafen.

Nachdem sein Ruf als Zentrum des Nachtlebens ruiniert war – spätestens als im Januar 2002 ein Türsteher einen ecuatorianischen Gast ins kalte Hafenwasser warf, wo er ertrank –, wurde das Angebot auf weniger konfliktträchtigen Boutiquenkommerz umgepolt. Der Crédit Suisse hat es gleichfalls diesen Juli für 122 Millionen Euro an einen holländischen Fonds verkauft.

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